Brutalismus

Wiederentdeckung eine kühlen (Innen)Architektur

Der Brutalismus feiert derzeit sein Comeback. Sie haben noch nie von dem polarisierenden Architekturstil gehört? Kein Problem, unser Ratgeber erklärt alles dazu und liefert vor allem wertvolle Inspiration zur passend zeitgemäßen Inneneinrichtung. Im Brutalismus gibt es keine Ornamente, keine auffälligen Verzierungen, Polsterungen, verschnörkelte Tapeten oder überladene Dekorationen. Nichts wird verdeckt oder vorgetäuscht. In den Fokus rückt der Prozess des Entwerfens, indem die Konstruktion selbst offengelegt wird. Kaum ein Wort passt da besser als Sichtbeton. Beim aktuellen Comeback sind weiche und natürliche Materialien gefragt, die harmonische Kontraste bieten und den rohen Beton-Look erweitern.

Le Corbusier gilt als Urvater der Stilrichtung

Brutalismus hat seinen Namen nicht von Brutalität, sondern vom französischen Begriff „béton brut“, was nicht mehr als roher Beton heißt, bei uns auch Sichtbeton genannt. Die Betonung liegt auf den rohen Eigenschaften: Bei Wänden, Böden und sogar Decken bleibt der Beton der Oberflächen sichtbar. Die Bewegung entsteht in 1950er Jahren. Als einer ihrer Anführer gilt bis heute Le Corbusier. Der französisch-schweizerische Architekt verwendete unfertige Industriematerialien, starke Strukturelemente und eine monochromatische Farbpalette. Gebäude und Innenräume des Brutalismus sollten ein rein zweckgebundenes Image vermitteln. Als berühmte Beispiele gelten das Frick Madison in New York City, das Barbican in London und die Kathedrale der Heiligen Maria Himmelfahrt in San Francisco.

Update des Beton-Looks mit Holz, Textilien und Pflanzen

Obwohl die Bewegung die noble Absicht hatte, prunkvolle Elemente zugunsten einer minimalistischen Konstruktion zu meiden, übernahmen viele kommunistische Regime diesen Architekturstil, was schließlich immer mehr zur Ablehnung und seinem Niedergang führte. Zu Beginn unseres Jahrzehnts erlebt der Brutalismus nun sein unerwartetes Comeback. Allerdings ist er heute etwas sanfter, glatter und wird durch warme Akzente aus Holz, Textilien und sogar Pflanzen ergänzt. Nachdem viele brutalistische Interieurs und Strukturen im Laufe der Zeit als hässlich und kalt abgestempelt wurden, stellen die neuen Versionen diesen Elementen organische Kontraste gegenüber. Das können ebenso filigrane Antiquitäten oder auch opulente Zimmerpflanzen sein.

Brutalismus für die eigene Interior-Inspiration nutzen

Ein abstraktes Gemälde und grob genähte Teppiche mit übergroßen Fransen werden dabei zu echten Highlights – auch an der Wand. Der Betonboden wird dazu mit einem Mikrobelag oder einer anderen Beschichtung versehen, die ihnen einen eleganten Schimmer verleiht. Im Vergleich zu früher vermittelt der neue brutalistische Stil einen weicheren Ansatz, der natürliche Elemente wie Holz, Steine, Pflanzen und nachhaltige Materialien einbezieht, was zu einer wärmeren und einladenden Ästhetik führt. Sie können für Ihre Interior-Inspiration den Stil aber auch umgekehrt nutzen und Ihre Inneneinrichtung mit Highlights wie einer Betonlampe oder einem massivem Bronzetisch auffrischen und so für echte Eyecatcher-Effekte sorgen.

Quellenangaben und Urheberrechtsvermerke:

Das Layout der Website, die verwendeten Grafiken sowie die sonstigen Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Eine Vervielfältigung oder Verwendung der Texte und Grafiken in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung nicht gestattet. Nachfolgend ein Hinweis der verwendeten Bilddatenbanken Bilder unter Lizenz von Shutterstock.com:

Quelle - Bildnummer - Autor - Bildlink

© Shutterstock.com - onzon - 1962244735 © Shutterstock.com - Followtheflow - 2035467602 © Shutterstock.com - ImageFlow - 1982781551 © Shutterstock.com - jafara - 2172757499